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Artikel: Beikostzeit – gibt es den einen richtigen Weg?

Beikostzeit – gibt es den einen richtigen Weg?

Beikostzeit – gibt es den einen richtigen Weg?

Die Frage, die sich fast alle Eltern stellen ist, worauf kommt es bei der Beikost an und wie ermögliche ich meinem Baby den besten Start ins „Essensleben“? – Denn genau das ist es doch, dass die allermeisten Eltern gerne wollen. Es richtig machen.

Doch gibt es überhaupt den einen richtigen Weg, der zu allen Familien gleichermaßen passt? Ich behaupte „Nein“ und auch die American Academy of Pediatrics sagt: Die beste Methode zur Beikosteinführung ist nicht bekannt.“

Doch wie ermögliche ich meinem Baby den bestmöglichen Start in die Welt des Essens? 

  1. Starte erst, wenn dein Baby bereit dazu ist. Das erkennst du daran, ob es die drei Beikostreifezeichen erfüllt:

 DER ZUNGENSTRECKREFLEX IST VERSCHWUNDEN

Der Zungenstreckreflex ist ein angeborener Schutzmechanismus, der dazu dient Dinge aus dem Mund zu befördern. In der Regel ist mit Auflösung des Zungenstreckreflexes auch die Ausreifung der Darmflora so weit, dass Beikost gut verdaut werden kann. Schiebt dein Kind die Nahrung mit seiner Zunge direkt wieder aus dem Mund, ist es noch nicht reif für die Beikost.

DEIN KIND KANN MIT WENIG HILFE AUFRECHT SITZEN UND DEN KOPF ALLEINE HALTEN

Das aufrechte Sitzen schützt dein Kind vor dem Verschlucken.

Aufrechtes Sitzen bedeutet nicht, dass dein Kind sich alleine hinsetzen kann, sondern beim Sitzen auf dem Schoß den Körper alleine aufrecht halten kann und Kontrolle über seinen Kopf hat.

Wackelt dein Kind beim Sitzen noch hin und her oder sackt in sich zusammen, ist es noch nicht reif für die Beikost

DEIN KIND BEHERRSCHT DIE AUGEN – HAND – MUND KOORDINATION

Dein Kind kann Spielzeug sehen, danach greifen und es zum Mund führen. Dein Kind kann selbst nach der Nahrung greifen und sie zum Mund führen.

  1. Respektiere die Signale deines Kindes und übergehe sie nicht.

Unsere Babys haben ein gut funktionierendes Hunger- und Sättigungsgefühl. Wenn sie also signalisieren, dass sie nicht mehr essen wollen, sollten wir das respektieren und sie nicht mit Ablenkung, Tricks oder Animation dazu bringen mehr zu essen. Bei Brei geben spricht man dabei vom responsiven Füttern. Wohingegen es sich bei BLW meist von ganz alleine ergibt, da sich das Konzept unter anderem auf folgenden Grundsatz stützt, dass das Baby selbst bestimmt was und wie viel es von den angebotenen Lebensmitteln isst.

  1. Schaffe eine schöne Atmosphäre

Essen wird zwangsläufig mit Emotionen verknüpft und das ist ein Punkt, den wir aktiv beeinflussen können. Wir können Rahmenbedingungen schaffen, in denen das Kind Essen als etwas Lustvolles, Schönes und Entspanntes wahrnimmt. Gestalte die Mahlzeiten so, dass ihr zusammen eine schöne Zeit habt und lass dein Kind die Lebensmittel mit allen Sinnen begreifen.

  1. Sei ein Vorbild

Kinder lernen durch Nachahmung. Sie schauen sich bei dir ab, wie das mit dem essen funktioniert. Kinder profitieren daher von gemeinsamen Mahlzeiten. 

  1. Hab Geduld und Vertrauen

Essen lernen, passiert nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit, Geduld, feinfühlige Bezugspersonen und Wiederholung. Wir können darauf vertrauen, dass gesunde Kinder essen wollen. Wir können darauf vertrauen, dass unsere Kinder kompetent und schlau sind und wir können darauf vertrauen, dass gesunde Kinder wissen, wie viel Nahrung sie benötigen und wann sie satt sind.

Folgende Punkte können wir also aktiv beeinflussen:

  • Unsere Grundhaltung gegenüber unserem Kind
  • Unsere Erwartungshaltung an das (Ess)verhalten unseres Kindes und die Beikostzeit
  • Unser eigenes Essverhalten
  • Was wir unseren Kindern anbieten und wie wir es ihnen anbieten

Folgende Punkte können wir NICHT beeinflussen:

  • Wie viel unser Kind isst
  • Wie schnell es sich an die neue Art der Nahrung gewöhnt

 Wie du siehst, kann man also ganz unabhängig von der Art der Beikosteinführung (Brei, BLW oder einer Mischung aus beidem) viele Dinge beeinflussen, um den Beikoststart zu etwas Schönem und Entspanntem für euch zu machen. Informiere dich über die verschiedenen Wege und begib dich auf eure ganz individuelle Beikostreise. Nächste Woche kommt ein weiterer Beitrag zur Beikostreise mit und ohne Brei - wie funktioniert das Ganze, seid gespannt! Denn auch hier gilt „Wissen schafft Verständnis und Vertrauen“. In uns als Eltern, aber auch in unsere Kinder.

©einbauchgefuehl - Noemi Gügel
Foto:  @_marieluis

 

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