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Artikel: Wie lernt mein Kind den Umgang mit Problemen? Diese Kompetenzen braucht jeder!

Wie lernt mein Kind den Umgang mit Problemen? Diese Kompetenzen braucht jeder!

Wie lernt mein Kind den Umgang mit Problemen? Diese Kompetenzen braucht jeder!

Misserfolge und Rückschläge sind für die meisten nicht leicht zu verkraften, auch nicht für unsere Kinder. Wenn wir einem Problem begegnen, fängt als Erstes ein innerer Dialog in unseren Köpfen an. Dieser bestimmt relativ schnell, wie wir mit dem Problem umgehen werden. Unsere eigene Stimme hat sehr viel Macht darüber, wie sehr wir in uns und unsere Fähigkeiten vertrauen, die Herausforderungen meistern zu können. Deshalb ist es unheimlich wichtig, diese Art von Selbstgesprächen positiv und ermutigend zu führen. Deshalb sollten wir unseren Kindern beim Umgang mit Problemen einen wertschätzenden Umgang mit sich selbst beibringen, um diesen inneren Dialog lösungsorientiert zu gestalten. 

Generell sollte bei Problemen das Gefühl dahinter immer ernst genommen und förderliche Denkanstöße oder Strategien vermittelt werden. 

Welche Fähigkeiten unsere Kinder nicht in der Schule lernen

Ich glaube, das ist kein Geheimnis mehr, dass der Kindergarten und die Schule unseren Kindern zwar viel beibringt, aber weitaus nicht alles, was sie fürs Leben brauchen. Das Gefühl kennt ihr bestimmt auch, dass vor allem bei persönlichen Krisen der Gedanke kommt: Und wer hat mir beigebracht, wie ich damit umgehen soll? Ich wäre ja dafür, dass es neben Mathe, Deutsch und Englisch auch ein Schulfach Richtung mentale Gesundheit gibt. Ich habe hier einige wichtige Kompetenzen aufgelistet, die jedes Kind braucht, um eine innere Stärke zu entwickeln:

1. Selbstwirksamkeitserwartung (das Vertrauen in die eigene Fähigkeit und das Gefühl Situationen mit den eigenen Kompetenzen auch bewältigen zu können)

Vor allem Kinder, die früh in Entscheidungsprozesse integriert werden oder altersangemessene Verantwortung übertragen bekommen, können das Gefühl entwickeln, dass sie bedeutungsvoll sind und ein Stück weit Kontrolle haben. Sie gewinnen Vertrauen in ihre Fähigkeiten und lernen selbstbestimmt zu handeln. Auch eine Ja-Umgebung kann die Selbstwirksamkeit fördern. In dieser kann dein Kind sich ausprobieren und die eigenen Kompetenzen entdecken. Lass dein Kind aktiv sein und beziehe es ruhig in kleinere Entscheidungen mit ein oder lasse sie beim Kochen das Gemüse waschen oder sogar  die Möhren schälen!

2. Selbstregulationskompetenz (Aufbau einer Frustrationstoleranz und angemessene Strategien zur Selbstberuhigung)

Wenn Eltern empathisch auf ihre Kleinkinder reagieren, sich in sie hineinfühlen können und so regelmäßig eine Unterstützung von außen anbieten, lernt das Kind mit der Zeit sich selbst zu beruhigen. Werden die Signale richtig interpretiert, verinnerlicht das Kind eine psychische Sicherheit, die zur Selbststeuerungskompetenz enorm viel beiträgt. Werden negative Gefühle hingegen stets unterdrückt, wird das Kind höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten bekommen, später mit diesen umgehen zu können.

3. Positives Selbstwertgefühl (das Gefühl selbst wertvoll und wichtig zu sein)

Die Selbstwahrnehmung von Kindern ist sehr stark von der Rückmeldung und der Interaktion ihrer Bezugspersonen abhängig. Dabei definieren zunächst die Eltern den Wert ihrer Kinder, indem sie dessen Gefühlslage angemessen spiegeln und begleiten. Außerdem können Eltern darauf achten, die Bedürfnisse ihrer Kinder feinfühlig wahrzunehmen, das hilft dem Kind enorm, die eigene Empfindungen und Bedürfnisse kennenzulernen und den eigenen Körper zu spüren. Kinder, die das Positive in sich sehen können, lassen sich von Problemen weniger verunsichern und erfahren dadurch weniger Stress. Dabei muss nicht übermäßig viel gelobt werden. Oft reicht es schon, wenn sich das Kind gewertschätzt und gesehen fühlt!

4. soziale Kompetenzen (soziale Situationen angemessen interpretieren zu können, Empathie für sich und andere zeigen können)

Wie können wir unseren Kindern bereits in jungen Jahren soziale Kompetenzen beibringen? Eine Methode ist genau das konsequent vorleben, was du dir für dein Kind wünschst. Du möchtest ein empathisches Kind haben? Begegne deinem Kind und den Menschen um dich herum im Alltag selbst mit Empathie, Verständnis und Mitgefühl. Auch mit Büchern und Geschichten können Kinder den Umgang mit sozialen Herausforderungen lernen. Auch wenn die diese selbst noch nicht erlebt haben!

5. Stressbewältigungskompetenz (angemessene Bewältigungsstrategien, eigene Grenzen kennen und dafür einstehen)

Wenn Eltern sich und ihren Kindern erlauben Fehler zu machen und Konflikte zu haben, können sie im gleichen Zuge auch den Umgang damit beibringen. Erleben Kinder, dass man sich mit Problemen auseinandersetzen und sie auch lösen kann, neigen sie weniger dazu, Problemen auszuweichen, sondern lernen, nach Lösungen zu suchen. Frust gehört bei dem Prozess übrigen dazu und fördert die Emotionsregulation. Wutanfälle sollten dabei möglichst angemessen begleitet werden!

6. Problemlösefähigkeit (Probleme analysieren und Lösungsstrategien entwickeln und ausprobieren)

Wenn Kinder früh vermittelt bekommen, dass sie sich in Problemsituationen an Personen aus dem Umfeld wenden können, lernen sie sich um soziale Unterstützung zu bemühen. Das Vertrauen zu haben von anderen unterstützt zu werden, gilt regelrecht als Puffer für negative Ereignisse. Starke Kinder erziehen wir also dann, wenn wir ihnen genug Gründe geben, dass sie verinnerlichen „Andere sind für mich da und ich kann immer nach Hilfe fragen”. Beim Problemlösen geht es häufig um Flexibilität und Geduld. Auch wenn wir gerne mal eingreifen wollen, kann ich sehr empfehlen mehr nach dem Prinzip „Hilf mir es selbst zutun!”, zu handeln und deinem Kind viele Chancen zu geben, positive Erfahrungen zu machen. Greifen wir zu schnell ein, erlauben keine Fehler oder sind zu starr in unseren Lösungswegen, nehmen wir unserem Kind mögliche Erfolgserlebnisse weg!

Kinder lernen ihre innere Stärke zu erkennen und zu nutzen von ihren Bezugspersonen. Je nachdem, wie sehr Eltern diese „freischalten”, desto besser können Kinder bei Herausforderungen darauf zurückgreifen. Die oben genannten Kompetenzen werden weder im Kindergarten noch in der Schule oder irgendeinem anderen Bildungsweg beigebracht. Ich hätte mir gewünscht, dass neben dem Lesen und Rechnen lernen, diese Kompetenzen fürs Leben ebenfalls gelehrt und gefördert werden. Deshalb hoffe ich, dass ich euch Eltern da draußen mit diesen Tipps inspirieren kann, euren Werkzeugkoffer beim Umgang mit eurem Kind zu erweitern. 

Quellen: 
Fröhlich-Gildhoff, K. (2022). Resilienz. In: Schweer, M.K.W. (eds) Facetten des Vertrauens und Misstrauens. Springer VS, Wiesbaden.
Hofmann, I., & Kruse, M. Wir schaffen das gemeinsam–in der KiTa Resilienz stärken.
Kaiser, S. (2020). Resilienzförderung bei Kindern unter drei Jahren. Ein Weiterbildungsprogramm für pädagogische Fachkräfte. Wiesbaden.
Kormann, G. (2007). Resilienz–Was Kinder stärkt und in ihrer Entwicklung unterstützt. Auf den Anfang kommt es an–Bildung und Erziehung im Kindergarten und im Übergang zur Grundschule. Gmünder Hochschulreihe27, 37-56.
Zolkoski, S. M., & Bullock, L. M. (2012). Resilience in children and youth: A review. Children and youth services review34(12), 2295-2303.

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